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Lehrkraft erlebt halbes Jahr Wirtschaft bei Dethleffs

Mit dem neuen Bildungsplan an allgemeinbildenden Schule in Baden-Württemberg bekommt die berufliche Orientierung seit diesem Schuljahr einen besonderen Stellenwert. Die Schüler sollen mit dem neuen Fach „Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung“ nicht nur ökonomische und berufswahlbezogene Kenntnisse erlangen, sondern sich auch mit ihrer beruflichen Zukunft beschäftigen. Für die Lehrkräfte aller Schularten, die dieses Fach unterrichten, bedeutet dies, dass sie selbst ökonomische Kompetenzen auf dem Gebiet der beruflichen Orientierung benötigen. Dies sollen sie durch praktische Erfahrungen in einem Wirtschaftsunternehmen erlangen. Und hier kam Dethleffs ins Spiel: Seit September besucht Andreas Schwarzenbach, Lehrkraft an der Gemeinschaftsschule in Eglofs, jeden Donnerstag das Isnyer Unternehmen, um sich im Rahmen einer betrieblichen Hospitanz über wirtschaftliche Bedingungen und Anforderungen am Arbeitsmarkt, in der Ausbildung und technische Fortschritte zu informieren. Ziel dieser Hospitanz ist es, dass die Lehrkräfte konkrete Einblicke in den Arbeitsalltag von Betrieben und in unternehmerisches Denken und Handeln bekommen, um ihren Schülern dann vermitteln zu können, welche Anforderungen an Auszubildende, Absolventen und Mitarbeiter in Unternehmen heutzutage gestellt werden. Insgesamt rund 240 Stunden verbrachte Andreas Schwarzenbach die letzten sechs Monate bei Dethleffs und wurde dabei von Alwin Zengerle, gewerblicher Ausbildungsleiter bei Dethleffs, und Melanie Schlachter, kaufmännische Ausbildungsleiterin, unterstützt und begleitet. Er erhielt Einblicke in den Ablauf der Produktion und kaufmännische Abteilungen sowie in alle zwölf Ausbildungsberufe und Studiengängen, die es bei Dethleffs gibt. Dabei durfte er natürlich selbst mit anpacken, aber auch viele Fragen stellen oder einfach mal über die Schulter blicken. Mitfinanziert wird dieses Projekt von der „Dieter-von-Holtzbrinck-Stiftung“, die die Kosten für die Mehrstunden der Lehrer übernimmt.

Im März endete die Hospitanz von Andreas Schwarzenbach bei Dethleffs mit einem positiven Fazit – von beiden Seiten: „Die Zeit bei Dethleffs hat mir sehr viele Einblicke in den Berufsalltag der Angestellten, Azubis und Studierenden dort gebracht“, ist sich Schwarzenbach sicher. „Ich bin Dethleffs sehr dankbar, dass sie mir diese Chance gegeben haben, denn die Suche nach einem Unternehmen, das dieses Pilotprojekt unterstützt, erwies sich als nicht so einfach.  Ich musste da an etliche Türen klopfen. Bei Dethleffs stieß ich auf offene Ohren. Meinen Schülern und Lehrerkollegen habe ich viel zu berichten und fühle mich sehr gut gewappnet, ihnen die Anforderungen in heutigen Unternehmen näher zu bringen“, resümiert Schwarzenbach. „Für uns als Ausbildungsbetrieb ist der Kontakt zu Schulen schon seit Jahrzehnten enorm wichtig“, betonen Melanie Schlachter und Alwin Zengerle von Dethleffs. „Wir bieten Schülern immer wieder die Möglichkeit, bei uns ein Praktikum zu machen, um zu wissen, worauf es bei uns ankommt. Diese Türe steht auch Lehrern offen. Wir würden uns sehr freuen, auch diese mal für eine Woche als Praktikant bei uns begrüßen zu können, damit sie ihren Schülern aus der Praxis berichten können. Deshalb haben wir auch zugesagt, an diesem Pilotprojekt teilzunehmen. Denn, auch wenn es für uns mit einigem Aufwand verbunden war, profitieren doch letztendlich alle Seiten davon“, sind sich Schlachter und Zengerle einig.

Als Maßnahme der Qualitätssicherung wird das Pilotprojekt fortlaufend evaluiert. Ende März fand für Dethleffs und Andreas Schwarzenbach die Abschluss-evaluation durch eine vom Kultusministerium beauftragte Konzeptionsgruppe statt. Nun kann der Lehrer seinen Schülern von den Erfahrungen, die er bei Dethleffs machen durfte, hautnah berichten. Den gegenseitigen Kontakt wollen beide Parteien aufrechterhalten.


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