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Auslandssemester Südkorea

Erfahrungsbericht aus Südkorea Seoul – Valentin Böhmig (Dualer Student „Wirtschaftsinformatik“)

Vorbereitungen und Anreise:
Insgesamt war ich 4,5 Monate in Südkorea (Seoul)
. Neben den Flügen musste ich mich um ein Studentenvisa, eine Auslandskrankenversicherung und eine Quarantäneunterkunft und die Unterkunft in Seoul kümmern. Bei der Einreise wurde bis April 2022 nach Südkorea eine einwöchige Quarantäne verordnet. Meine Unterkunft war ein Goshiwon (Hostel). In diesem war ich mit drei anderen DHBW Studenten aus meinem Kurs untergebracht. Insgesamt lebten wir dort mit rund 70 weiteren Studenten aus aller Welt. Man konnte dadurch sehr leicht neue Kontakte knüpfen und gemeinsam Ausflüge unternehmen. Die Einreise dauerte aufgrund der geltenden Quarantäneregelungen sehr lange und war für uns sehr verwirrend.

Studium an der Sejong University: 
Insgesamt hatte ich in Seoul fünf verschiedene Kurse, wobei vier zum Hauptfach Business Administration gehörten. Die Vorlesungen dabei wurden alle auf Englisch gehalten. Zu den Vorlesungen zählten: Financial Management, Supply Chain Management, Enterprise Resource Planning und Business Data Management. Außerdem hatte ich noch die Vorlesung Korean Language and Culture, um Grundlagen der koreanischen Sprache zu erlernen und einen Einblick in die koreanische Kultur zu erhalten. Die meisten Vorlesungen fanden online statt und es gab nur vereinzelt Präsenzvorlesungen.
In allen Kursen fanden jeweils eine Zwischenprüfung und eine Endprüfung statt. Zusätzlich gab es Assignments, Teamaufgaben und kleinere Ausarbeitungen mit Präsentation
. Die meisten Professoren waren sehr engagiert uns den Vorlesungsstoff abwechslungsreich und kurzweilig zu vermitteln, wodurch die Vorlesung sehr spannend waren und ich einige neue Dinge kennenlernen konnte. Für mich war es super interessant mir in der Vorlesung Korean Language and Culture eine völlig fremde Sprache und Kultur anzueignen.

Kultur und Freizeit: 
Korea und insbesondere Seoul hat viele Sehenswürdigkeiten und kulturelle Attraktionen. Dazu zählen riesige Tempelanlagen mitten in der modernen Großstadt, über klassische koreanische Viertel bis hin zu gigantischen Wolkenkratzern, Shoppingmalls, Partyvierteln und Bergen mit Aussicht über die gesamte Stadt. Es gibt so gut wie nichts, was es in der Metropole Seoul nicht gibt. Ich würde sagen, dass ich so gut wie jeden Ort in Seoul gesehen habe und es so gut wie nichts gab, was unentdeckt blieb. Durch CCTV Kameras und moderne Technik gibt es in Seoul so gut wie kein Verbrechen, daher stellen auch nächtliche Spaziergänge durch die Stadt keinerlei Problem dar. Aufgrund der online Vorlesungen hatten wir die Möglichkeit auch während den Vorlesungszeiten zu reisen. Wir sind daher für eine Woche auf die südlich gelegene Urlaubsinsel Koreas (Jeju-do) geflogen, um uns eine kleine Auszeit nach den Zwischenprüfungen zu gönnen. Dort haben wir die Insel Udo besucht, den höchsten Berg Koreas (Mount Hallasan) erklommen und eine wunderschöne Zeit verbracht. Auch die zweitgrößte Stadt Koreas blieb nicht unentdeckt von uns. Kurz nach unserer Reise nach Jeju-do sind wir nach Busan geflogen. Das ist die zweitgrößte Stadt Koreas, die besonders für ihre Strände, Berge und Tempel bekannt ist. Dort haben wir auch ein paar Tage verbracht. Gegen Ende des Auslandssemesters bin ich noch gemeinsam mit anderen Studenten auf die Philippinen über Manila nach Cebu geflogen. Wir wollten unbedingt die geographische Lage Südkoreas nutzen. Dort waren wir mit gemieteten Motorrädern unterwegs, haben beeindruckende Wasserfälle gesehen, waren in strahlend blauem Wasser baden, haben eine Canyoning Tour gemacht und waren an wunderschönen Stränden schnorcheln.

Zusammenfassung: 
Allgemein kann ich jedem nur empfehlen ein Auslandssemester zu machen. Meine Entscheidung fiel auf Südkorea, weil ich eine ganz andere Kultur und Gesellschaft erleben wollte. Ein Land innerhalb Europas war für mich keine Option. Während meinem Aufenthalt in Seoul, den Reisen innerhalb Koreas und einem Flug auf die Philippinen konnte ich eine ganz neue Welt kennenlernen, die mich fasziniert hat. Auch gesellschaftliche und kulturelle Unterschiede innerhalb Asiens kennenzulernen war sehr spannend und beeindruckend. Das Auslandssemester war für mich definitiv eine der schönsten Zeiten meines Lebens und war für mich in vielerlei Hinsicht unheimlich bereichernd. Wenn ich könnte, würde ich es sofort wieder machen. :)

Fakten Südkorea (Seoul) vs. Deutschland

  1. 1. In Korea verwendet man eine Schere, um Lebensmittel zu schneiden. 

    Während man eine Schere in der deutschen Küche häufig nur benutzt, um Verpackungen zu öffnen oder Geflügel zu schneiden, stellt sie in Korea ein Multifunktionstool dar. Mit ihr werden Nudeln, Kimchi (traditionell Chinakohl und koreanischer Rettich) und auch Fleisch zerkleinert. Häufig bekommt man in Restaurants neben traditionellem koreanischem Besteck, wie Stäbchen und Löffel auch eine Schere an den Tisch. 

     

2. In Korea ist man älter als in Deutschland
In Korea ist man tatsächlich ein oder sogar zwei Jahre älter. In Korea wird das Alter anders gezählt, da auch die neun Monate der Schwangerschaft als ein Jahr hinzugerechnet werden. Außerdem wird jeder in Korea am Neujahrstag, ein Jahr älter. Es kann daher sein, dass man bereits vor seinem Geburtstag zwei Jahre älter ist als in Deutschland.
 

3. Kostenlose Nebenspeisen und Wasser
Wer in Korea im Restaurant eine Hauptspeise bestellt
, dem werden kostenlos Beilagen serviert. Dazu zählen neben Kimchi häufig Reis, warme Brühe oder weitere Kleinigkeiten. Für den Fall, dass die Beilagen ausgehen, können einfach neue bestellt werden. Vollkommen gratis. In Korea gibt es nicht nur kostenlose Beilagen, sondern es wird auch immer Wasser und manchmal Tee zu den Speisen im Restaurant serviert. Nicht nur in Restaurants gibt es umsonst Wasser, sondern häufig auch an öffentlichen Orten über einen Wasserspender.
 

4. Convenience Store vs. Kiosk und Spätkauf
Die Convenience Stores lernt man am sch
nellsten zu lieben in Korea und nach der Rückkehr nach Deutschland vermisst man diese sehr schnell. Sie sind nicht nur rund um die Uhr also wirklich 24/7 geöffnet und man bekommt dort wirklich sämtliche Lebensmittel, sondern dort werden auch Sitzmöglichkeiten angeboten, an denen Kunden vor Ort essen können. Man könnte sie daher fast mit einem kleinen Imbiss vergleichen, da es sowohl Mikrowellen als auch heißes Wasser vor Ort gibt.
 

5. Hoher Arbeits- und Leistungsdruck
Die hohen Selbsmordrate, die aufgrund des hohen Arbeitsdrucks und Leistungsdruck in Korea herrscht, war ein Grund dafür, weshalb vor vielen Jahren Sicherheitstüren aus Glas an sämtlichen U-Bahn-Stationen vor den Gleisen installiert wurden. Durch sie werden sämtliche Unfälle und Verletzungen am Gleis verhindert, da die Türen erst öffnen, sobald die U-Bahn am Gleis zum Stehen gekommen ist. Der hohe Arbeits- und Leistungsdruck ist besonders an Schulen und Universitäten zu spüren. 
 

6. Internet ist hier kein Neuland
Das Internet in Korea ist extrem schnell und kann gar nicht mit unserem Internet in Deutschland verglichen werden.
Es gibt überall kostenloses WLAN, das man nutzen kann. Allgemein ist uns die Digitalisierung in Südkorea deutlich voraus. Alles wird über das Internet oder Apps abgewickelt und auch ältere Menschen sieht man in U-Bahnen und Bussen ununterbrochen am Smartphone.
 

7. Respekt vor dem Alter
In Korea ist der Respekt vor alten oder auch kranken Menschen sehr groß. In den U-Bahnen und Bussen gibt es extra Sitzplätze, die nur für ältere oder kranke Menschen reserviert sind. Selbst
wenn es keinen „normalen“ Sitzplatz mehr im öffentlichen Verkehrsmittel gibt, bleiben die Plätze frei für ältere oder kranke die möglicherweise einsteigen.
 

8. Datenschutz in Korea
Während in Deutschland der Datenschutz oberste Priorität hat, wird dieser in Korea eher klein geschrieben. Überall in Seoul sind
CCTV Kameras aufgestellt und es gibt kaum einen unbeobachteten Ort. Selbst in unserer Unterkunft waren Kameras an öffentlichen Orten wie Flur, Küche oder Learning-Lounge aufgestellt. Damit geht allerdings eine enorme Freiheit einher. An sämtlichen Orten kann man seine privaten Sachen wie Handy, Laptop oder auch Pass einfach liegen lassen, ohne Angst haben zu müssen, dass irgendetwas gestohlen wird.

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