Selbst wir Allgäuer können verstehen, dass Wintercamping nicht jedermanns Sache ist. Solltest Du allerdings vorhaben, deinen Freund der Familie erst im Frühjahr wieder zu nutzen, dann gibt es für die Winterruhe ein paar wichtige Dinge zu beachten! Wir haben für dich zusammengestellt, wie Du beim Wohnwagen und Wohnmobil einmotten richtig vorgehst.
Spätestens wenn der goldene Herbst nicht mehr ganz so golden glänzt, beginnen viele Camper ihr Urlaubsgefährt einzumotten. Je nach Möglichkeiten steht der Wagen dann im Freien oder sorgfältig überdacht in einem Carport oder gar in einer trockenen Scheune. Zwar gibt es spezielle Hüllen als Wetterschutz für freistehende Fahrzeuge, ideal ist aber, wenn Reisemobil oder Caravan an einem geschützten Ort überwintern können.
Beim Wohnwagen & Wohnmobil einmotten gilt es, die saisonale Pause 1. gewissenhaft vorzubereiten und 2.werterhaltend zu überbrücken. In der Vorbereitungsphase stehen einmalige Aktionen auf dem Programm, allen voran die gewissenhafte Außen- und Innenreinigung. Wer dabei im Clean-Park mit dem Hochdruckreiniger hantiert, sollte an Reifen und Fenstern besondere Vorsicht walten lassen: Beide reagieren auf den scharfen Hochdruckstrahl auf kurze Distanz empfindlich und können Schaden nehmen. Also bitte Abstand halten. Fahrzeuge mit Glattblechaufbau vertragen zusätzlich eine Konservierung und bei solchen mit GfK-Aufbau kann eine Politur dem Vergilben vorbeugen.
Kontrolliere beim Wohnwagen & Wohnmobil einmotten auch Radkästen und den Unterboden unbedingt auf Schmutznester. In denen bindet sich Feuchtigkeit, was Fäulnis oder Korrosion verursachen kann. Sinnvoll ist auch, bei dieser Gelegenheit Öffnungen und Rohre – wo möglich – gegen eindringende Klein- und Krabbeltiere zu verschließen.
Wer im Winterquartier einen Stromanschluss zu Verfügung hat, nutzt die Ladefunktion der Bordelektrik, um die Batterien fit zu halten. Ansonsten empfiehlt es sich, Bordbatterien auszubauen, aufzuladen und frostsicher zu lagern. Steht ein Ladegerät mit Ladungserhaltung zu Verfügung, können die Akkus dauerhaft angeschlossen bleiben, ansonsten alle vier bis sechs Wochen nachladen.
Klar ist, dass Gasflaschen nur zugedreht, abgeklemmt und mit Schutzkappe bestückt im Fahrzeug überwintern. Achte darauf, dass dennoch die Zwangsentlüftung immer offen bleibt. Nachdem der Toiletten-Spültank (falls vorhanden) und die Cassette geleert wurden, räumt der Camper sein Fahrzeug so weit wie möglich aus. Vor allem Lebensmittel und Getränke nicht übersehen – Flaschen können beim Gefrieren platzen.
Um längerfristig Schäden am Fahrzeug zu vermeiden sind in Phase zwei regelmäßige Kontrollen empfehlenswert. Kleine Bewegungen, um Reifenstandplatten zu vermeiden, wurden bereits genannt. Ganz wichtig aber: richtig Lüften. Sitzt vom letzten Urlaub noch Feuchtigkeit in Holz, Polstern und Textilien, kondensiert diese bei sinkenden Temperaturen aus und kann zu Schimmel und Stockflecken führen. Erster Hinweis darauf: ein abgestandener, muffiger Geruch im Fahrzeug. Dagegen hilft regelmäßiges Lüften – alle vier bis sechs Wochen eine Stunde bei trockenem Wetter.
Physikalische Entfeuchter arbeiten meist nach dem Kondensationsprinzip, wobei die Feuchtigkeit an einem Kälteelement auskondensiert und in einen Auffangbehälter abtropft. Dazu braucht es natürlich 230 Volt im Winterquartier und ab und an einen Blick auf den Wasserstand im Auffangbehälter. Was viele Besitzer einer Klimaanlage nicht wissen: Auch die entzieht der Luft Feuchtigkeit. Deshalb sollte sie selbst im Winterlager regelmäßig in Betrieb genommen werden.
Blitzsauber, gut geschützt und regelmäßig gelüftet – das sind beim Thema Wohnwagen und Wohnmobil einmotten die goldenen Regeln. Damit übersteht jedes Freizeitfahrzeug die Winterpause problemlos – und wird seinem Besitzer noch viele viele Jahre Freude machen.
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