Wer mit dem Wohnmobil, Caravan oder Campingbus gen Süden reist – Richtung Gardasee, Adria, Toskana oder Kroatien –, kennt ihn: den Fernpass. Die Tiroler B179 ist für viele Camper die schnellste und (bisher) vignettenfreie Verbindung zwischen Deutschland und Italien.
Doch das wird sich ändern: Die Tiroler Landesregierung plant einen Tunnel – und eine neue, eigene Maut auf dem Fernpass. Was das besonders für Wohnmobil- und Wohnwagen-Fahrer bedeutet und ob sich die Route dann überhaupt noch lohnt, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag.
Die Strecke ist beliebt – vielleicht zu beliebt. Was einst als Geheimtipp für entspannte Alpenüberquerungen galt, wird heute zum Nadelöhr. Täglich wälzen sich Tausende Fahrzeuge über den Pass: Urlaubsreisende auf dem Weg nach Italien, Lkws auf Alternativrouten, Berufspendler zwischen Tirol und dem Inntal. Der Fernpass ist längst nicht mehr nur Panorama, sondern Problemzone.
Staus sind Alltag, die Unfallzahlen hoch, die Belastung für Natur und Anwohner spürbar. Der Verkehr nagt an der Substanz – am Asphalt, an der Geduld und an der Idylle.
Ein Tunnel soll nun die Wende bringen: Der geplante Scheiteltunnel unterquert den Pass in etwa 1.200 Meter Höhe und ersetzt die steilsten, engsten Serpentinen zwischen dem Blindsee und Nassereith. Keine riskanten Überholmanöver mehr, keine kräftezehrenden Steigungen – dafür eine direkte, sichere Verbindung durch das Herz des Gebirges.
Mit dem Bau des Tunnels wird auch die Finanzierung neu geregelt: Die Fernpassstraße wird in diesem Abschnitt mautpflichtig – ähnlich wie die Brennerautobahn. Zwei Mautstationen sind geplant: eine nördlich beim Blindsee, eine südlich bei Nassereith.
Ob bereits vor Fertigstellung des Tunnels einzelne Abschnitte mautpflichtig werden, ist noch offen – entsprechende Modelle liegen auf dem Tisch, eine Entscheidung steht jedoch aus. Für viele Camper bedeutet das: besser planen, Alternativen prüfen, aber auch hoffen – auf weniger Stau, mehr Sicherheit und ein bisschen mehr Ruhe auf der einst so idyllischen Alpenstraße.
Fazit für Camper:
Wer mit schwerem Gerät unterwegs ist, sollte sich rechtzeitig über die Mautregelung informieren, denn die GO-Maut ist nicht spontan an der Mautstation zahlbar, sondern setzt Vorab-Registrierung und technische Ausstattung voraus.
Ja – vor allem für Camper, die clever planen. Trotz der geplanten Maut bleibt der Fernpass eine attraktive Alpenüberquerung, insbesondere im Vergleich zu Alternativen wie Brenner oder Arlberg.
Die Route über den Brennerpass bringt nicht nur die österreichische Autobahnvignette, sondern auch eine zusätzliche Mautgebühr – und das bei häufig zähflüssigem Verkehr rund um Innsbruck und Sterzing, verstärkt durch immer wiederkehrende Baustellen auf der Brennerautobahn. Die Strecke über den Arlberg punktet zwar mit Bergpanorama, ist aber kurviger, höhenintensiver und je nach Tunnelöffnung mit Mehrkosten und Umwegen verbunden.
Die Fernpass-Maut kommt – aber noch bleibt Zeit, sich vorzubereiten. Wer frühzeitig plant, kann nicht nur Kosten sparen, sondern auch das Beste aus der Strecke herausholen. Denn der Pass bleibt ein echtes Highlight für Camper – mit oder ohne Tunnel.
Der Fernpass wird sich verändern – aber nicht an Charakter verlieren. Mit dem neuen Tunnel und der geplanten Maut kommen mehr Ruhe, mehr Sicherheit und besser planbare Fahrten über eine der schönsten Alpenrouten Österreichs.
Für Wohnmobilfahrer, Campervans und Caravan-Gespanne bedeutet das: etwas höhere Kosten, aber auch eine deutlich entspanntere Reise – besonders in der Hochsaison. Wer den Fernpass kennt, weiß: Diese Strecke ist mehr als nur Transit – sie ist Teil des Urlaubsgefühls.
Auch mit Maut bleibt der Fernpass: eine der schönsten und lohnendsten Routen für Camper – heute, morgen und über 2029 hinaus.
Hier noch ein paar Blogartikel, die wertvoll für eine Campingreise in den Süden sind: